Veröffentlichte Gedichte

 

  

 

Toleranz

 

Ein jeder sagt, er habe sie,

 

genauso wie Diplomatie,

 

doch ist der Nachbar in dem Garten,

 

ist sie schon davon geraten,

 

kein Verständnis fürs Grillen oder so,

 

und doof ist der ja sowieso,

 

und die Kinder die missraten,

 

toben schon wieder in dem Garten,

 

deshalb wird herumgebrüllt,

 

Aggression ganz unverhüllt,

 

Toleranz, ja ich habe sie,

 

genauso wie Diplomatie.

 

 

Kindesentführung

 

Ihr zerreißt uns unser Herz,

 

denn ihr nahmt uns unser Glück,

 

unsagbar groß ist unser Schmerz,

 

er macht uns fast verrückt,

 

flehend, dies ist kein Scherz,

 

bitte, gebt unser Kind zurück.

 

Beten jeden Tag für sein Leben,

 

können nicht mehr zählen wie oft,

 

kein Tod oder Missbrauch soll es geben,

 

das ist unsere einzige Hoff´,

 

es zu finden danach lasst uns streben,

 

die Suche nach Euch, wir geben nie auf.

 

 

 

 

 

Im Seniorenstift

 

Alle sind gemeinsam Einsam,

 

Fremde machen dir dein Bett,

 

sie zeigen dir das Kleinsein,

 

sind meist gespielt nur nett.

 

 

Egal, was du erreicht im Leben,

 

welch´ Wissen auch erlangt,

 

Anerkennung wird dir keiner hier geben,

 

Gehorsam wird verlangt.

 

 

Schreie und Stöhnen den ganzen Tag,

 

hoffst die Familie kommt vorbei,

 

wann wohl der Tod kommen mag,

 

das Leben wird zur Quälerei.

 

 

Doch es tut dir keiner weh,

 

etwas Schimpfen muss wohl sein,

 

ein paar Tabletten und es ist  OK,

 

wie schön, könnt doch das Sterben sein…

 

 

 

 

Wenn Mann sich trennt

 

Liebe dich mit Haut und Haaren,

 

tat alles für dich in all den Jahren,

 

fühl mich benutzt, verraten, verhöhnt,

 

hab mich an das Alleinsein noch nicht gewöhnt,

 

würd’ manchmal die Andere gern töten,

 

meine Selbstbeherrschung geht mir flöten,

 

wollt die Verantwortung des Lebens mit dir tragen,

 

mit dir das Wagnis des Lebens wagen.

 

 

Der Klang deiner Stimme, sonst liebliche Musik,

 

hör ich sie heute, ist’s wie  ein Hieb,

 

will dich nie mehr hören, noch sehen,

 

denn es schmerzt viel zu sehr,

 

muss allein nun meinen Weg gehen,

 

wo nur, nehm ich die Kraft dafür her.

 

 

Deinen Namen hast du mir gegeben,

 

warum nur nahmst du uns unser Leben,

 

dein Name erinnert mich Tag für Tag,

 

warum nur hast du damals ja gesagt.

 

 

 

 

 

Der Alltag

 

Schmerz zeichnet das Gesicht,

 

malt dort seine Narben,

 

die Zeit heilt alle Wunden nicht,

 

man muss sie immer tragen.

 

 

Der Alltag macht sich wieder breit,

 

wie Nebel auf herbstlichem Feld,

 

vom Schmerz er uns nicht ganz befreit,

 

doch ist er mehr wert als viel Geld.

 

 

 

Später die Sonne den Nebel bricht,

 

verdrängt alle Nebelschwaden,

 

drum lass nicht hängen dein Narbengesicht,

 

du musst es tief in die Sonne eingraben.

 

 

 

Das Erbe

 

Jeder von uns hat geerbt,

 

und was machen wir damit ?

 

Der Regenwald wird abgeholzt,

 

nur ein paar Bäume, na was soll´s,

 

die Gletscher in den Bergen schmelzen,

 

Geröll droht sich ins Tal zu wälzen,

 

das Wetter spielt verrückt,

 

die Wahrheit wird von uns gerückt,

 

Kohlewerke rauchen munter weiter,

 

die Menschen werden nicht gescheiter,

 

so lange manche haben Gewinn,

 

sehen sie im Erhalt keinen Sinn,

 

wie viel kann die Erde noch vertragen,

 

was woll´n  wir Menschen da noch wagen,

 

Luft verdreckt, Wasser verseucht,

 

was muss passieren dass es uns reut,

 

wenn wir nicht endlich  die Bremse zieh´n,

 

müssen wir von der Erde flieh´n,

 

oder unser Körper stellt sich um,

 

atmet Kohlendioxid und trinkt Cadmium.

 

 

 

 

 

Der Delfin

 

Ein lustig, freundlicher Genosse,

 

von Allen geliebt und verehrt,

 

tanzt auf dem Wasser winkt mit der Flosse,

 

hat selbst schon Haie abgewehrt,

 

Kindern als Therapeut nicht zu ersetzen,

 

doch während Kinder von ihm träumen,

 

lese ich mit Entsetzen,

 

im Irak muss er Minen räumen,

 

wir ertränken ihn in Fischernetzen,

 

essen sogar den Meeressäuger,

 

doch wir leben im Überfluss,

 

es ist wirklich ungeheuer,

 

und ich frag mich ob das muss,

 

dem Menschen ist nichts heilig,

 

ihr, unser Lebensraum wird verseucht,

 

stoppt es, denn es ist eilig,

 

bevors zu spät und es euch reut,n,

 

denn ist er erstmal ausgerottet,

 

ist er für immer uns verloren,

 

genug über die Natur gespottet,

 

er wird uns keiner mehr geboren.

 

 

 

Leon Noel

 

*30.10.02 - 08.01.03

 

Das Herz und den Willen wie ein Löwe,

 

doch so Zart wie die Flügel eines Schmetterlings,

 

auf welchen er nun flog und nicht zurückkehrte,

 

`Doch weinet nicht, denn ich bin nicht fort,

 

ich bin mit euch , an jedem Ort,

 

vergesse eure Liebe nicht,

 

spiegelte sie in meinem Gesicht,

 

schloss sie ein in meinem Herzen,

 

gab mir Licht wie tausend Kerzen,

 

bin nun ein Stern am Himmelszelt,

 

ich sehe euch und den Rest der Welt,

 

drum lebt jeden Tag, so wie ich es hätte getan,

 

wenn ich so reich geworden wie ihr an Jahren,

 

und heilt die Zeit auch alle Wunden,

 

viele Leut´ können es bekunden,

 

so gibt’s bis dahin manche Stund´,

 

wo man sich heult die Augen wund,

 

doch dann schau in den Spiegel rein,

 

denn dort wird auch ein Stück von mir drin sein.

 

 

 

 

Henry

 

Es ist schon her so viele Jahr,

 

muss oft noch an dich denken,

 

lang schon grau wird mir das Haar,

 

wollt´ ich könnt ein paar Jahr dir schenken.

 

 

Der Tag als wir uns das letzte Mal sahen,

 

am Flugplatz, ich vergesse es nie,

 

spürte ich die Endgültigkeit nahen,

 

denn so verabschiedet fühlte ich mich nie.

 

 

Wollte dir schreiben, so vieles erzählen,

 

nahm mir leider nicht die Zeit,

 

heute kann ich nicht mehr wählen,

 

denn nun herrscht die Endgültigkeit.

 

 

Nun liegst du dort im kalten Grabe,

 

und die Tränen steigen in mir hoch,

 

all die verpassten gemeinsamen Tage,

 

und die noch kommen vermiss ich dich doch.

 

 

 

 

 

 Freundschaft

 

Sich sehen, sich mögen, sich verstehen,

 

zuhören, teilen und auch helfen,

 

Licht bringen, Wärme und Zeit,

 

trösten und umarmen,

 

zusammen lachen und weinen.

 

 

Nun trennen sich die Wege,

 

Freundschaft auf Entfernung,

 

einsame Frühstückspausen

 

und Spaziergänge.

 

Dafür jetzt lustige Chatabende,

 

Mails und Telefonate ?

 

 

Hunderte Kilometer, selbst Welten

 

von einander entfernt,

 

sobald ich an dich denke,

 

spüre ich deine Nähe,

 

höre dein Lachen,

 

drum sei immer fröhlich,

 

lebe und genieße, sei glücklich,

 

so kann ich es spüren, fast hören,

 

so geht es auch mir gut.

 

 

Eine kleine Auswahl der Gedichte...